Wie Integration glücken kann
Über das Thema Integration wird in Deutschland viel geredet – sowohl in Medien, Wirtschaft und Politik als auch im ganz normalen Alltag. Doch wovon genau sprechen wir da eigentlich? Damit Integration verstanden werden und glücken kann, ist es hilfreich, sich zuerst mit ihrem Wesen auseinanderzusetzen. Das beginnt mit der Definition.
Integration: Die Definition macht den Anfang
Laut Wikipedia beschreibt Integration einen „dynamischen, lange andauernden und sehr differenzierten Prozess des Zusammenfügens und Zusammenwachsens.“ Daraus wird ersichtlich, dass es keine einfache Angelegenheit ist, die mal eben schnell erledigt werden kann. Die Unterscheidung des „Zusammenfügens“ und „Zusammenwachsens“ deutet außerdem darauf hin, dass Integration sowohl von außen als auch von innen heraus gefördert und ermöglicht werden kann.
Obwohl Integration zumeist im Kontext von Migration oder Flüchtlingen thematisiert wird, kann sie darüber hinaus auch viele weitere Gruppen von Menschen betreffen, die es schwerer als andere haben, im täglichen Leben Fuß zu fassen: sei es wegen ihres Alters, ihrer Religion, sexuellen Orientierung, Behinderung, Krankheit, Arbeits- oder Wohnungslosigkeit etc. Was sie alle gemeinsam haben: Sie unterscheiden sich in einem bestimmten Merkmal von der subjektiv innerhalb der breiten Mehrheit empfundenen „Norm“ einer Gesellschaft. Doch jedes einzelne Mitglied dieser Mehrheit hat es ganz allein selbst in der Hand, wie es auf solche Abweichungen reagiert. Ob sie sie als positiv, negativ oder ganz einfach neutral in ihrem Wertesystem einordnet.
Integration betrifft im Prinzip alle
Den Punkt der Universalität betont auch das BMI (Bundesministerium des Innern und für Heimat) in seiner Auffassung darüber, was Integration bedeutet und warum sie wichtig ist: „Ziel (…) ist es, alle Menschen, die dauerhaft und rechtmäßig in unserem Land leben, in die Gesellschaft einzubeziehen. Dabei betrifft Integration uns alle – Alteingesessene ebenso wie Zugewanderte.“ Diese Definition hat den Vorteil, dass sie niemanden ausschließt, denn in jeder auch noch so langen Aufzählung besteht ansonsten die Gefahr, dass ein bestimmter Fall übersehen wird. Was aber heißt es, jemanden „einzubeziehen“? Sicher geht es um etwas mehr als die betreffende Person auf der Straße zu grüßen.
Es geht vor allem auch um Zugang zu dem, was Lebensqualität ausmacht. Die bpd (Bundeszentrale für politische Bildung) setzt bei ihrer Erklärung von Integration einen eher wirtschaftlichen Schwerpunkt: „Der Begriff beschreibt die Chancen der Teilhabe an zentralen gesellschaftlichen Bereichen wie Arbeitsmarkt, (Aus-)Bildungssystem oder Wohnungsmarkt.“ Im Gegensatz dazu hebt der Duden das menschliche Zusammengehörigkeitsgefühl hervor: „Die Verbindung einer Vielheit von einzelnen Personen oder Gruppen zu einer gesellschaftlichen und kulturellen Einheit.“ Also harte ökonomische Fakten oder doch eher ein sanfter Geist der Verbundenheit?
Es gehören immer Zwei dazu
Während es offenbar nicht ganz einfach ist, einen gemeinsamen Nenner für gelungene Integration zu finden, ist das Gegenteil klarer zu identifizieren. Bei einer mangelhaften Integration treten soziale Spannungen auf, es bilden sich Parallelgesellschaften und das Gemeinschaftsgefühl in der Bevölkerung bekommt zunehmend Risse. Dagegen anzugehen und Hindernisse zu überwinden, erfordert guten Willen von beiden Seiten: der zu integrierenden Person oder Gruppe sowie der Gesellschaft, in die sie integriert wird.
Ein Netz, das Gestrauchelte auffängt
Das Deutsche Hilfswerk fördert verschiedene sorgfältig ausgewählte Projekte, bei denen es um Integration geht. Dabei wird auch an jene Menschen gedacht, die auf dem öffentlichen Radar nicht so häufig erscheinen – wie zum Beispiel beim Hamburger Projekt „Ankerplatz“. Es hilft Inhaftierten nach ihrer Entlassung, die einen neuen Anlauf für ein Leben in unserer Gesellschaft nehmen wollen und dafür zunächst einmal Wohnraum brauchen. Mit einem Jahreslos der Deutschen Fernsehlotterie können Sie dieses und ähnliche Integrationsprojekte anschieben, ohne sich selbst intensiv mit diesen schwierigen und komplexen Themen beschäftigen zu müssen. Denn was zählt ist das Gute, das am Ende dabei herauskommt.
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