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Was ist ein Kinderhospiz?

Kinderhospize sind definitionsgemäß ambulante und stationäre Einrichtungen, in welchen Kinder und Jugendliche betreut werden, die nach dem aktuellen medizinischen Stand unheilbar und lebensverkürzend erkrankt sind. In Kinderhospizen erhalten diese Kinder und Jugendlichen, aber auch deren Familien Unterstützung: Geschwister, die aufgrund der intensiven Pflege eines Kindes oft weniger Aufmerksamkeit erhalten, werden hier betreut. Gesprächsangebote unterstützen und stärken die Familie und die Trauerbegleitung bereitet Betroffene auf den Abschied vor. In Deutschland gibt es verschiedene Arten von Kinderhospizen, von ambulanten bis zu stationären Einrichtungen, die unterschiedlich arbeiten. Mit diesem Blogartikel informiert die Deutsche Fernsehlotterie über die verschiedenen Kinderhospize, deren Aufgaben, Mitarbeitende und auch über die Übernahme der entstehenden Kosten. 

Ambulantes & stationäres Kinderhospiz: Aufgaben

Ambulante Kinderhospize arbeiten mit Psychologinnen und Psychologen, Ärztinnen und Ärzten sowie Sozialarbeiter:innen und Ehrenamtlichen zusammen, um Familien und deren schwerstkranke Kinder von der Diagnose bis nach dem Tod zu unterstützen. Von Spielaktivitäten mit den gesunden Geschwistern, über gemeinsame Ausflüge sowie eine umfassende psychosoziale Betreuung bis hin zu einer optimalen medizinischen Versorgung der Kinder oder Jugendlichen in den eigenen vier Wänden helfen ambulante Kinderhospize — und das rund um die Uhr. Für Familien, die das eigene Zuhause an die medizinischen Bedürfnisse ihres kranken Kindes anpassen können und genügend Kapazitäten für die Betreuung haben, ist eine ambulante Versorgung eine wertvolle Unterstützung.
Zusätzlich kann bei Überlastung auch die Palliativstation von Krankenhäusern in Anspruch genommen werden, wo kranke Kinder und Jugendliche für einen kürzeren Zeitraum medizinisch versorgt werden. 

Viele Familien haben zuhause allerdings nicht die entsprechenden Möglichkeiten, um ihr krankes Kind optimal zu versorgen, in solchen Fällen ist ein stationäres Kinderhospiz von großem Wert. Die Räumlichkeiten sind auf die passende Versorgung von schwerkranken Kindern und Jugendlichen ausgelegt und das geschulte Personal bietet Unterstützung für die gesamte Familie. Das macht den entscheidenden Unterschied zwischen einem Kinderhospiz und einem Erwachsenenhospiz aus: Hier findet nicht nur das erkrankte Kind Hilfe, auch Geschwister und Eltern finden wertvolle Unterstützung im Alltag und können sich mit professioneller Begleitung von ihrem geliebten Familienmitglied verabschieden. Aufgrund der zeitintensiven Betreuung haben Kinderhospize oft nur wenige Plätze zur Verfügung: Zwischen 8 und meist höchstens 16 Betten gehören zur Ausstattung. 

Arbeiten im Kinderhospiz: Fachkräfte, Ehrenamt & mehr

Im Kinderhospiz zu arbeiten, stellen sich viele Außenstehende vor allem emotional belastend vor, da das Thema Tod fest zum Arbeitsalltag gehört. Neben emotionalen Abschieden erleben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch viele fröhliche Stunden, in denen sich Familien vom stressigen häuslichen Alltag erholen und gemeinsam Zeit verbringen. Die geschulten Teams in Kinderhospizen bestehen aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus verschiedenen Fachbereichen: Psycholog:innen, Sozialarbeiter:innen, Physiotherapeut:innen und vielen mehr. Damit der Arbeitsalltag funktioniert, ist das Ehrenamt und Freiwilligenarbeit in Kinderhospizen besonders wichtig. Ehrenamtliche unterstützen in der Kinderbetreuung von gesunden Geschwistern, auf Unternehmungen, Spaziergängen und vielem mehr. 

Kinderhospiz in der Nähe 

Um eine flächendeckende Versorgung von schwerkranken Kindern, Jugendlichen und deren Familien zu gewährleisten, gibt es in Deutschland ca. 2.500 ambulante (Kinder-)Hospizpflegedienste und 18 stationäre Einrichtungen.

Kinderhospiz: Finanzierung & Kosten

Mit dem Hospiz- und Palliativgesetz aus dem Jahr 2015 verbessert sich die Zugänglichkeit von Kinderhospizen auch für einkommensschwache Familien. Denn mit der veränderten Gesetzeslage übernimmt die Krankenkasse nun 95 % der anfallenden Kosten, was die Familien finanziell entlastet. Die übrigen 5 % müssen Kinderhospize durch Spenden decken, sodass für betroffene Familien prinzipiell keine Kosten anfallen. Für spezielle Angebote wie beispielsweise Reittherapie kann allerdings ein Eigenbeitrag gefordert werden.

Förderung von Kinderhospizen über die Deutsche Fernsehlotterie 

Da Kinderhospize ihre anfallenden Kosten nicht vollständig selbst decken können, sind die Einrichtungen auf Unterstützung aus der Gesellschaft angewiesen. Sie möchten helfen und kranken Kindern, Jugendlichen sowie deren Familien einen würdevollen Abschied ermöglichen? Mit einem Los der Deutschen Fernsehlotterie leisten Sie einen finanziellen Beitrag – denn mindestens 30 % der erzielten Einnahmen fließen direkt in soziale Projekte, wie beispielsweise das Kinderhospiz in Cuxhaven, Bremerhaven oder den Kinder-Lebens-Lauf.

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