Logo der Fernsehlotterie

Soziallotterien: Deutsche Fernsehlotterie

Was ist eine Soziallotterie?

Soziallotterien wie die Deutsche Fernsehlotterie sind für eine spezifische Hilfstätigkeit im sozialen Bereich gedacht. Die Lotterie für den guten Zweck und deren Gewinne fließen in unterstützenswerte soziale Projekte. Eine Soziallotterie steht ebenso wie die regulären Lottospiele unter staatlicher Aufsicht und ist streng reglementiert, da es sich offiziell um Glücksspiel handelt. Als Soziallotterie gelten für die Mittelverwendung folglich klare gesetzliche Vorgaben. Die Einnahmen der Lottogesellschaften der einzelnen Bundesländer fließen in den jeweiligen Landeshaushalt und werden dort für unterschiedlichste Zwecke verwendet. Es können aber auch einfach die Defizite im Landeshaushalt damit gemildert werden. Die Einnahmen der Soziallotterien sind nicht an Bundeslandgrenzen gebunden. Aber sie sind Zweckgebunden, sie müssen ausschließlich  für die jeweiligen gesetzten Ziele der Soziallotterie verwendet werden.  

Die Soziallotterie: Deutsche Fernsehlotterie

Die Förderung sozialer zeitgemäßer Maßnahmen und Einrichtungen aller Art, insbesondere mit Modellcharakter, ist die satzungsgemäße Aufgabe der Stiftung Deutsches Hilfswerk. Dorthin fließen die Einnahmen der Deutschen Fernsehlotterie, der ersten und ältesten Soziallotterie der Bundesrepublik Deutschland. Die von der ARD und der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände ins Leben gerufene Stiftung schüttet mindestens 30 Prozent der Einnahmen der Fernsehlotterie an soziale Projekte in Deutschland aus.  

Soziallotterie Förderprogramme: geförderte Projekte der Deutschen Fernsehlotterie

Der Fokus der geförderten Projekte der Deutschen Fernsehlotterie liegt aktuell auf den Schwerpunkten Quartiersmanagement, Generationen-Austausch oder Mutter-Kind-Kliniken. Die Themen sind wie folgt: 

  • Kinder
  • Jugendliche
  • Quartiersprojekte
  • Seniorinnen und Senioren
  • Wohnungslose oder geflüchtete Menschen

Die Stiftung Deutsches Hilfswerk, die mit den Geldern der Fernsehlotterie die verschiedensten Projekte fördert, kann auf eine sehr erfolgreiche Bilanz zurückschauen und hat für die Zukunft viel vor. Informationen zu allen geförderten Projekten und wie man eine Förderung beantragt, sind auf der Seite geförderte Projekte zu finden.  

 

Welche Soziallotterien gibt es? 

Die Soziallotterien nehmen einen hohen Stellenwert für die freie Wohlfahrtspflege ein. Ohne die Förderungen der Soziallotterien sind viele Projekte nicht umzusetzen. Die drei größten Lotterien sind aktuell die Deutsche Fernsehlotterie, Aktion Mensch und die Glücksspirale. Bekannte und etablierte Soziallotterien wie auch Neugründungen mit ganz unterschiedlichen Zielsetzungen sind unter anderem: 

  • Aktion Mensch ist aktuell die größte Soziallotterie in Deutschland und auf das Thema der  Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen spezialisiert.   
  • Die GlücksSpirale fördert vor allem im Bereich Breitensport, macht sich zudem für Themen wie den Denkmalschutz stark. 
  • Die Deutsche Postcode Lotterie setzt sich für Chancengleichheit, sozialen Zusammenhalt sowie Umwelt- und Naturschutz ein. 
  • Die BildungsChancen gemeinnützige GmbH, eine Initiative des Stifterverbands, der SOS-Kinderdörfer weltweit und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, veranstaltet die Traumhauslotterie und die freiheit+ Lotterie
  • Die Deutsche Sportlotterie ist für die Förderung von Nachwuchs- und Spitzensportlern und Spitzensportlerinnen gedacht. 
  • ClimaClic ist die erste Klima-Lotterie in Deutschland mit Fokus auf Klimawandel und den daraus entstehenden Problemen. 

 

Der Grundgedanke der Deutschen Fernsehlotterie, „Helfen und Gewinnen“, findet sich in den gemeinnützigen Ansätzen und im Förderaspekt aller sozialen Lotterien wieder. Menschen, die bei der Fernsehlotterie ein Los kaufen, haben in der Regel nie allein die Motivation zu gewinnen, sondern vor allem zu helfen und zu unterstützen. 

 

Wie funktionieren Soziallotterien? 

Die meisten Soziallotterien sind passive Lotterien, bei denen eine Losnummer ausgegeben wird und der Gewinner oder die Gewinnerin durch die Ziehung der Lose ermittelt wird. Das unterscheidet sie von aktiven Lotterien, bei denen ein Spieler oder eine Spielerin eine Zahlenkombination selbst auswählt, um zu gewinnen. Die Gewinnwahrscheinlichkeiten liegen hier weit niedriger als bei den passiven Lotterien, dafür sind die potentiellen Gewinne in der Regel höher. 

Mittelverwendung und gesetzliche Vorgaben 

Der Glücksspielstaatsvertrag von 2008 macht genaue gesetzliche Vorgaben zur Aufteilung der Erlöse von Soziallotterien. So ist sichergestellt, dass die Interessen sowohl der gemeinnützigen Einrichtungen als auch der Mitspielerinnen und Mitspieler angemessen bedient werden. 

Die Mittelverwendung bei der Deutschen Fernsehlotterie sieht konkret so aus:

  • Mindestens 30 % der Einnahmen aus der Deutschen Fernsehlotterie  werden über die Stiftung Deutsches Hilfswerk an soziale Projekte in ganz Deutschland ausgeschüttet.
  • Weitere 30 % der Einnahmen fließen in Form von Gewinnen zurück an die Mitspieler und Mitspielerinnen der Fernsehlotterie. Im Durchschnitt erzielt jeder und jede 3. Mitspielerin und Mitspieler jährlich einen Gewinn!
  • Etwa 17 % der Einnahmen fließen als Lotteriesteuer an den Staat und unterstützen das Gemeinwesen in Deutschland.
  • Für die Verwaltung und Organisation der Lotterie, die Werbung und die  Kommunikation des guten Zwecks sind die Gelder, die übrig bleiben.

Gemeinnützige Lotterie: Anfang und Geschichte der Soziallotterien

Soziale Projekte wie die Unterstützung von Waisen- oder Krankenhäuser, die Armenhilfe oder andere mildtätige Werke  werden im Laufe der Geschichte schon lange über Lotterien unterstützt.

Bereits am Hof der französischen Könige und beim Preußenkönig Friedrich II. soll das Lottospiel beworben worden sein – von Giacomo Casanova aus Venedig. Sein Argument: Solange die Gewinne nützlichen Zwecken zukämen, sei es auch ein Gewinn an Ansehen für die jeweilige Regierung. 

Eine der ersten großen Lotterien auf deutschem Boden wurde 1614 in Hamburg nach holländischem Vorbild veranstaltet, um ein Waisenhaus zu finanzieren. Bereits damals war ein Notar anwesend, da Lotterie-Anbieter, die keine Gewinne ausgaben und die Einnahmen für sich behielten, nicht unüblich waren. In Nürnberg kam 1699 die erste Klassenlotterie auf, in Berlin schließlich im Jahr 1740.

Die aktuell ältesten und größten deutschen Soziallotterien sind die Deutsche Fernsehlotterie, der Pionier der Soziallotterien in der Bundesrepublik,  und die Aktion Mensch, die beide auf über 50 Jahre Geschichte zurückblicken. 

Die Fernsehlotterie und weitere Soziallotterien in den 50er und 60ern

Zur Zeit der frühen Bundesrepublik erreichten die Lotterien über das neue Medium Fernsehen erstmals einen großen Teil der Bevölkerung und konnten viele Interessenten für die Idee einer gemeinnützigen Lotterie gewinnen. Das Hilfswerk Berlin wurde vom Fernsehen unterstützt und warb für die Lose, um während der Luftbrücke und danach in Westberlin eingeschlossene  Kinder in den Süden zu bringen, wo sie für eine kleine Weile einen „Platz an der Sonne“ haben konnten. Aus dieser Aktion entwickelte sich die Deutsche Fernsehlotterie, die nun ihren größten Werbeträger, das Fernsehen,  im Namen führte. Der Hilfsfokus dieser ersten Soziallotterie erweiterte sich stetig und die Fernseh-Prominenz der 50er und 60er Jahre verhalf zu großartigen Umsätzen. Das Konzept der Soziallotterie mit TV-Unterstützung wurde auch beim neugegründeten ZDF verfolgt, das mit der Aktion Sorgenkind, heute Aktion Mensch, auf den Contergan-Skandal der frühen 60er-Jahre reagierte, um betroffenen Eltern zu helfen. Auf den Sport war hingegen die Glücksspirale ausgerichtet: Sie wurde gegründet, um die Olympischen Spiele 1972 zu finanzieren. Wegen des großen Erfolges wurde die Lotterie weitergeführt für die Fußball WM 1974, danach wurden die Einnahmen für den Breitensport verwendet, später auch für Soziales, Umwelt, Kultur und Denkmalschutz.

 

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