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Kreativ durch die Corona-Krise

Wie kann man trotz Kontaktbeschränkungen Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse für Kinder schaffen? Dieses Projekt hat sich der Herausforderung gestellt.

Wie kann man Kinder trotz Kontaktbeschränkungen zusammenbringen, Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse schaffen? Das von uns mit 163.000 Euro geförderte Projekt „Werkstatt – Kreativ – Integrativ – Haiterbach“ hat sich dieser Herausforderung gestellt und mit digitalen Workshops Farbe in den grauen Lockdown-Alltag gebracht.

Das Basteln mit der Schrumpffolie hat es Tobias ganz besonders angetan. „Ich mache jetzt immer Schrumpffoliengeschenke“, schwärmt der Achtjährige. Er gehört zu den „Stammkunden“ der Kreativwerkstatt, welche vom Mehrgenerationenhaus im baden-württembergischen Haiterbach organisiert wurde. Die Liste der angebotenen Workshops ist lang: Die Kinder – überwiegend sechs bis zwölf Jahre alt – konnten mit verschiedensten Materialien basteln und dabei Tischkicker, Schmuckkakteen, Nistkästen, Töpferware, Kerzen, Knetseife, Klorollentiere, Nagelherzen, Insektenhotels, Apfelsaft, Eis, Cakepops und Plätzchen herstellen.

Mädchen sitzt vor Tablet
Digitaler Kreativ-Workshop mit Schrumpffolie.

Dass die Kreativ-Workshops trotz Corona stattfinden konnten, bedeutete in erster Linie Kreativität in der Planung. „Für uns war von Vornherein klar, dass wir nicht in der Versenkung verschwinden wollen“, berichtet Projektmitarbeiterin Kerstin Hafner-Bross. „Daher haben wir alles darangesetzt, um unsere Workshops trotzdem, aber eben auf andere Weise durchführen zu können.“ Dies ging mit hohem Mehraufwand einher, denn damit die Kinder die Bastelprojekte selbstständig umsetzen konnten, mussten Anleitungen erstellt und Basteltüten befüllt werden, welche anfangs ausgeliefert und später zur Abholung bereitgestellt wurden.
Viele Workshops fanden zudem digital als Videokonferenz statt. „Am Anfang dauerte es immer ein bisschen, bis jeder Bild und Ton angepasst hatte“, erzählt die 44-Jährige, die zusammen mit ihren Kolleginnen Tabea Peters und Anna Ludwig vom Bürgersaal aus zugeschaltet war, der sich in einer ausgebauten Scheune befindet. Eine Kamera, die im Gebälk hing, hat den Arbeitsbereich von oben gefilmt. „So konnten die Kinder alles gut mitverfolgen und am Ende haben sie ihr fertiges Produkt dann immer in die Kamera gehalten, um es allen anderen Workshopteilnehmenden zu zeigen.“

28 solcher Workshops, an denen insgesamt 328 kleine Bastlerinnen und Bastler mitgemacht haben, konnten im Corona-Jahr 2020 durchgeführt werden. „Die Kinder waren ausgehungert nach Abwechslung“, betont Kerstin Hafner-Bross. Haben sich vor Corona acht bis zwölf Personen pro Workshop angemeldet, waren es in der Corona-Zeit oft 20 bis 25 Personen – viele von ihnen haben mehrfach teilgenommen „Wir hätten noch viel mehr bedienen können, aber unsere Kapazitäten waren damit leider ausgeschöpft.“

Ehrenamtliches Engagement als wichtige Unterstützung

Mit dem Abschluss des Projekts im April 2021 zieht die Haiterbacherin eine positive Bilanz: „Die strahlenden Gesichter haben gezeigt, dass die digitalen Workshops einfach Spaß gemacht haben. Wir sind zufrieden mit uns und die Kinder sind es mit sich auch.“ Im dreijährigen Projektzeitraum haben 856 Kinder an 93 angebotenen Workshops teilgenommen, in die sich bei 87 ehrenamtlichen Einsätzen Helfer*innen unterstützend eingebracht haben. Ehrenamtliches Engagement spielte auch bei der Entstehung des Angebots eine große Rolle: Das Projekt ging aus einem Arbeitskreis hervor, an dem die örtliche Schule, Volkshochschule, Jugendkunstschule, Kreisjugendring und Ehrenamtliche beteiligt sind. Umgesetzt wurde es vom Mehrgenerationenhaus Haiterbach des Diakonieverbands Nördlicher Schwarzwald mit dem Ziel, Kindern und Jugendlichen handwerkliche Fähigkeiten weiterzugeben, dabei kreative Potenziale zu fördern und deren Selbstbewusstsein zu stärken. „Die positive Resonanz und die Entwicklung des Projekts zeigen uns ganz deutlich, dass das Projekt ein voller Erfolg war – auch dank der Förderung der Deutschen Fernsehlotterie“, bringt es Kerstin Hafner-Bross auf den Punkt.

Soziallotterie

Als Soziallotterie fördern wir über die uns angeschlossene Stiftung Deutsches Hilfswerk vielfältige soziale Projekte in ganz Deutschland. Allein in 2020 konnten wir mit der Hilfe unserer Mitspielerinnen und Mitspieler 315 Projekte mit insgesamt 42,4 Millionen Euro unterstützen – darunter auch das oben genannte Projekt „Werkstatt – Kreativ – Integrativ – Haiterbach“ (Fördersumme: 163.000 Euro).

Übrigens: Hier im Online-Magazin stellen wir dir viele weitere soziale Themen und Projekte vor, für die wir uns einsetzen und/oder die wir fördern. Schau dich gern einmal um!

Du möchtest mithelfen und schnell und einfach etwas Gutes tun? Dann besuche unseren Shop – hier ist für jede und jeden das passende Los dabei. Gleichzeitig hast du die Chance, für dich etwas zu gewinnen: In 2020 freuten sich insgesamt 814.797 Menschen über einen Gewinn bei uns, über 56 Millionen Euro wurden insgesamt an Gewinn ausgeschüttet.

Zukunftschancen

Autor

Felix Forberg Fotograf

Fotograf

Diakonieverband Nördlicher Schwarzwald

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