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Kinderarmut in Deutschland: Jedes fünfte Kind ist armutsgefährdet

Die sozialen Strukturen in Deutschland sollen dafür sorgen, dass die Menschen, die hier wohnen, ein gutes Leben ohne grundlegende Mängel führen können. Trotzdem sind fast drei Millionen Kinder in Deutschland von Armut bedroht. Das entspricht etwa jedem fünften Kind. Hinzu kommen über 1,5 Millionen junge Erwachsene im Alter von 18-25 Jahren, die so wenig Einkommen haben, dass ihnen ein “normaler Lebensstil” nicht möglich ist. Im internationalen Vergleich steht Deutschland ganz gut da, aber Missstände in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen gibt es sowohl in Industrienationen als auch im globalen Süden. Die Deutsche Fernsehlotterie nennt aktuelle Zahlen und Fakten, deckt die Ursachen für Kinderarmut in Deutschland auf und zeigt Wege, wie auch du Kinderarmut bekämpfen kannst.

Ab wann spricht man von Kinderarmut? – Definition

Als armutsbetroffen gilt in Deutschland, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens monatlich zur Verfügung hat. Ab diesem Wert geht man davon aus, dass die Betroffenen zu wenig Geld haben, um die notwendigen Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen. Im Falle von Kinderarmut ist das Familieneinkommen entscheidend. 2021 lag der Grenzwert für eine Familie mit zwei Kindern bei 2627 Euro im Monat. Familien, die weniger Geld monatlich zur Verfügung haben, gelten als armutsbetroffen. Von Kinderarmut sind in Deutschland besonders Kinder von alleinerziehenden Müttern und in Familien mit mehr als zwei Kindern bedroht. 

Wie Kinder und Jugendliche Armut im Alltag erleben, zeigt auf, wo die größten Mängel bestehen: Für Teilhabe an sozialen Aktivitäten wie Kino, Schwimmbad oder Jahrmarkt ist oft kein Geld da. Auch Sport und Kultur kommen zu kurz. Kinder in Armut haben außerdem oft schlechtere Bildungschancen, da sie zum Beispiel weniger Zugang zu Nachhilfe oder Instrumentalunterricht haben.

Aktuelle Zahlen und Fakten: Kinderarmut in der Statistik

  • 356 Millionen Kinder weltweit lebten 2017 in absoluter Armut, hatten weniger als 1,90 US Dollar am Tag zum Leben.
  • Jeder zweite Mensch in Armut auf der Welt ist minderjährig – dabei machen Kinder und Jugendliche nur 30 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.
  • 12,5 Prozent aller Kinder in Deutschland lebten 2021 in Haushalten, die SGB-II (Hartz IV) bezogen.
  • Die Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg sind die Bundesländer mit dem höchsten Anteil an armutsgefährdeten Kindern und Jugendlichen.

(Quelle: statista.de)

Kinderarmut weltweit: Missstände in Industrienationen und im globalen Süden

In Deutschland sind die meisten armutsgefährdeten Kinder von relativer Armut betroffen. Ihre Familien haben weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung. Hungern oder Dursten muss aber (fast) kein Kind in Deutschland. Der Kinder- und Jugendschutz greift ein und entfernt Kinder aus Familien, die sie nicht ausreichend versorgen. 

In den Ländern des globalen Südens sind viel mehr Kinder von absoluter Armut betroffen. Ihnen fehlt es an Nahrung, Wasser, Bildung oder medizinischer Versorgung. In Subsahara-Afrika wächst jedes zweite Kind in einem armen Haushalt auf. Jedes vierte Kind ist in der EU von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Die Lebensrealitäten dieser Kinder sind belastend. Sowohl im globalen Süden als auch in der EU. Ausgrenzung, Scham, Diskriminierung und die dauernden finanziellen Sorgen der Eltern: Kinderarmut führt zu psychischen und physischen Krankheiten und leider in vielen Fällen: zu lebenslanger Armut.

Kreislauf der Armut: Ursachen von Kinderarmut

Kinder sind von ihren Eltern bzw. Versorgern abhängig. Darum sind die Ursachen für Kinderarmut dieselben und lassen sich als Kreislauf verstehen. Armut führt zu mangelhafter Bildung, wenig Ersparnissen und Investitionen und einem schlechteren Gesundheitszustand. Diese Faktoren wiederum begünstigen das Entstehen und Andauern von Kinderarmut. Ein geringes Bruttoinlandsprodukt und eine schwache Wirtschaft im Land, Kriege und instabile politische Verhältnisse sowie Naturkatastrophen erhöhen ebenfalls die Wahrscheinlichkeit für ein Kind, in Armut aufzuwachsen.

Kinderarmut bekämpfen: Mit diesen Maßnahmen kannst du helfen

Zahlreiche Organisationen und soziale Projekte haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kinderarmut zu bekämpfen und Kindern und Jugendlichen in Armut zu helfen. Auch die Deutsche Fernsehlotterie verfolgt ein solches Projekt und organisiert seit über 60 Jahren Feriencamps für Kinder aus schwierigen Verhältnissen. Dort können sie vom Alltag abschalten und neue Freunde kennenlernen. Kindern in Armut und ihren Familien sind Urlaubsreisen oft unmöglich. Mit dem Kauf eines Loses der Fernsehlotterie unterstützt du die Kinderreisen und schickst ein weiteres Kind für eine Woche ins Ferienlager. 

Neben dem vielfältigen gemeinnützigen Engagement sind auch Regierungen und Politik gefragt. Maßnahmen, die Kinderarmut in Deutschland mindern können sind zum Beispiel eine bedingungslose Kindergrundsicherung, eine Reform des Arbeitsmarktes zu Gunsten von Eltern und Familien, die Förderung von pädagogischer Kompetenz der Eltern und Unterstützung bei der Erziehung und die Verbesserung der sozialen Infrastruktur in Form von Kindergärten, Schulen sowie Beratungsstellen.

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