Da vergisst man glatt, sich alt zu fühlen
Das Alten- und Pflegeheim Staigacker in Backnang ist ein Ort der Vertrautheit und Lebenslust – nicht zuletzt weil alle mit Herz dabei sind.
Alt zu werden und gut versorgt zu sein, das stellen sich die meisten Menschen gern im Kreis ihrer Familie vor. Doch nicht für alle ist das möglich: Manchmal leben die eigenen Kinder weit weg oder sind beruflich stark eingebunden. “Wenn der Hilfsbedarf größer wird und auch keine Person in Frage kommt, die den Verwandten pflegen kann, bleibt nur der Umzug in ein Heim”, sagt Eckart Jost, Leiter des diakonischen Alten- und Pflegeheim Staigacker im baden-württembergischen Backnang.

“Generell sollte man lieber früher handeln als zu spät”, findet Jost. Denn dann können Interessierte schon mal zur Probe wohnen oder sich tageweise betreuen lassen, um sich auf das neue Umfeld einzustellen, bevor man wirklich pflegebedürftig wird. Das Alten- und Pflegeheim Staigacker nimmt dabei auch die Angehörigen an die Hand: “Viele haben Angst, dass auf die Pflegebedürftigen nicht richtig eingegangen werden kann und sie nicht die nötige Versorgung bekommen”, erzählt Jost. “Oft hilft hier schon, den Angehörigen das Haus zu zeigen, die Abläufe zu erklären und einzelne Mitarbeiter persönlich vorzustellen.”
Ein Tag, wo man nicht lacht, ist ein verlorener Tag. Also versuche ich, die Leute schon morgens immer ein bisschen zum Lachen zu bringen.
Da der Träger auch eine Altenpflegeschule führt, sind motivierte Fachkräfte und aktuelle Erkenntnisse für immer bessere Pflege nur einen Steinwurf entfernt. So gehören therapeutische Angebote, von Sturzprophylaxe über Hundetherapie bis zu Übungen im eigenen Schwimmbad, zur sogenannten „Aktivierung“ in der modernen Altenpflege unbedingt dazu. Damit diese Aktivierung gelingt, wüssten seine Pfleger schon bei der Aufnahme über die persönlichen Bedürfnisse und Vorlieben eines neuen Bewohners Bescheid, sagt Jost. Wichtig sei nämlich, dass ein Altenpfleger jeden alten Menschen würdevoll behandeln und individuell für ihn da sein kann. Soziale Kompetenz und Nächstenliebe sind Werte, auf die er bei der Einstellung neuer Mitarbeiter vor allem achtet.


“Ein Tag, wo man nicht lacht, ist ein verlorener Tag”, sagt einer der Altenpfleger über seine Motivation. “Also versuche ich, die Leute schon morgens immer ein bisschen zum Lachen zu bringen.” Das ist nicht zu übersehen, egal zu welcher Jahreszeit: Beim herbstlichen Ausflug in den Zoo strahlen Betreuer, Betreute und das Nashorn um die Wette; bei einer sommerlichen Hutmodenschau zeigen sich die älteren Models selbstbewusst in mutigen Kreationen. Fast immer sitzen fröhliche Plaudertaschen im Heimcafé beisammen – im Sommer auch gerne bei einer Runde Cocktails. Gemeinsames Basteln, ein Tänzchen im Foyer machen, den Kinoabend besuchen, aus voller Kehle singen oder die zwei Heim-Schildkröten im Park beobachten – all das erhellt den Alltag hier. „Es gibt immer was Neues zu erleben“, sagt die Bewohnerin Ilse Holz über den prall gefüllten Programmkalender. Da vergisst man ganz, sich alt zu fühlen.
Info
- Die Königin Olga von Württemberg gründete die Stiftung hinter dem Alten- und Pflegeheim Staigacker bereits im Jahr 1864, um alte, arme und pflegebedürftige Menschen gut zu versorgen. 1902 erwarb die Stiftung einige “kärgliche Bauernhöfe” auf dem Grund des heutigen Alten- und Pflegeheimes und baute darauf das große Gebäude. Die Deutsche Fernsehlotterie unterstützte die Sanierung des denkmalgeschützten, diakonisch geführten Hauses mit 306.776 Euro.
- 2004 führte die “Stiftung Altenheime Backnang und Wildberg” einen eigenen Pflegebereich für Demenzkranke ein, drei Jahre später begann die Tagespflege, wo ältere Menschen bis zum späten Nachmittag beschäftigt und betreut werden.
- Auch Du interessierst Dich für eine Förderung durch die Deutsche Fernsehlotterie? Die wichtigsten Infos hierzu findest Du in unserer Checkliste.
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