Die Deutsche Fernsehlotterie fördert die Hamburger Obdachlosenunterkunft „Harburg-Huus“

Endlich gibt es im Hamburger Süden eine Anlaufstelle für wohnungslose Menschen. Im Stadtteil Harburg ist am 2. Juli 2018 das Harburg-Huus eröffnet worden, das von der Deutschen Fernsehlotterie mit 93.855 Euro unterstützt wird.

Das Harburger Rote Kreuz reagiert mit der neuen Einrichtung auf die zunehmende Zahl von hilfsbedürftigen Menschen ohne Obdach im Bezirk. In der Herberge sind obdachlose Männer und Frauen auch gemeinsam mit ihren Hunden willkommen. Das Harburg-Huus bietet 15 Schlafplätze in Ein- bis Vierbettzimmern. Tagsüber steht ein Aufenthaltsraum mit Medien, Freizeitangeboten und Getränken bereit, morgens wird Frühstück und abends eine kleine Mahlzeit angeboten. Es gibt Dusch- und Waschmöglichkeiten sowie persönliche Postfächer für die Gäste. Außerdem gehören soziale Hilfeleistung und Beratung zum Angebot. „Wir bieten nicht nur eine temporäre Unterkunft. Es geht uns darum, mit unseren Gästen eine Beziehung aufzubauen und sie dabei zu unterstützen, Wege aus ihren prekären Umständen zu entwickeln“, sagte Einrichtungsleiter Thorben Goebel-Hansen im Rahmen der Eröffnungsfeier.

Schirmherr Rüdiger Grube durchschneidet zur Eröffnung das symbolische rote Band.

Schirmherr Rüdiger Grube durchschneidet zur Eröffnung das symbolische rote Band, DRK und Großspender freuen sich (v.li.): Ulrike Stapelfeldt (Hamburger Spendenparlament), Petra Rottmann (Deutsche Postcode-Lotterie), Stefan Bohlmann (Vinci-Stiftung), Felix Forberg (Deutsche Fernsehlotterie); hintere Reihe: DRK-Präsident Lothar Bergmann, Einrichtungsleiter Thorben Goebel-Hansen, DRK-Vorstand Harald Krüger, Buchautor Dominik Bloh; rechts: DRK-Spendenbeauftragte Dirka Grießhaber. Foto: DRK Harburg

Das Harburger Rote Kreuz hat einen prominenten Unterstützer für die Unterkunft gewinnen können: Rüdiger Grube ist der Schirmherr des Harburg-Huus und hat sich bereits in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bahn AG für Obdachlose engagiert. Als gebürtiger Harburger fühlt er sich dem Harburg-Huus verbunden. „Eines müssen wir uns immer wieder bewusst machen: Auch uns hätte dieses Schicksal treffen können. Auch wir hätten obdachlos werden können. Ohne unsere Unterstützung haben diese Menschen im wahrsten Sinne des Wortes keine Chance, wieder auf die Beine zu kommen. Wir können ihnen geben, was sie häufig nie in ihrem Leben hatten: Wärme, Geborgenheit, Respekt, Wertschätzung und Zuwendung“, sagte Grube in seinem Grußwort zur Eröffnung.

Anschließend berichtete der Hamburger Dominik Bloh, der ein Buch über sein Leben auf der Straße geschrieben hat („Unter Palmen aus Stahl“, Ankerherz-Verlag), über seine Erfahrungen. Im Sommer werde ein solches Haus ebenso gebraucht wie im Winter, sagte Bloh. „Im Winter denken die Menschen an uns, im Sommer sind wir unsichtbar.“

„Das Wichtigste ist für mich, einen Ruhepunkt zu haben“
Daniel (Gast des Harburg-Huus')

Das Harburg-Huus war schon einige Tage vor der Einweihungsfeier für Obdachlose geöffnet. Einer von den zahlreichen Hilfesuchenden, die bereits den Weg in die Einrichtung gefunden haben, ist Daniel. Der 39-Jährige, der hier nicht mit seinem vollen Namen genannt werden möchte, freut sich über das neue Angebot in der Nähe, denn er kann aus gesundheitlichen Gründen keine weiten Strecken zurücklegen. „Das Wichtigste ist für mich, einen Ruhepunkt zu haben“, betont der Harburger.

„Mit der Unterstützung unserer Mitspielerinnen und Mitspieler wollen wir zeitgemäß und bedarfsgerecht fördern und dabei niemanden außen vor lassen. Deswegen liegen uns auch Projekte für wohnungslose Menschen am Herzen“, erklärt Christian Kipper, Geschäftsführer der Deutschen Fernsehlotterie und der Stiftung Deutsches Hilfswerk. „Das Harburger DRK hat den Bedarf erkannt und ein Projekt ins Leben gerufen, das beispielhaft für Hamburg ist und ohne Mittel aus der öffentlichen Hand gestemmt wird. Durch die Förderung des Harburg-Huus wollen wir dazu beitragen, wohnungslosen Menschen eine Chance zu geben. Es geht darum, sie in ihrer Notlage zu unterstützen und ihnen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, damit sie aus ihrer prekären Situation herausfinden können.“