Deutsche Fernsehlotterie spricht im Bundestag: Ein solidarisches Miteinander braucht eine starke Demokratie
Am 08. Mai haben unser Geschäftsführer Christian Kipper sowie die Schriftstellerin Mirna Funk und der Modedesigner Guido Maria Kretzschmer eine Lesung im Bundestag zu ihren Gedanken zur Demokratie gehalten. Die Reden waren Teil der Veranstaltung „Offene Gesellschaften – Friedliche Welt“ und folgten einer Einladung des Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages, Thomas Oppermann am Gedenktag zum Ende des zweiten Weltkriegs.
Der achte Mai ist ein geschichtsträchtiger Tag. Der sogenannte VE-Day (Victory in Europe) markiert das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Die Einladung an die Autoren des Checkpoint Demokratie Buches wurde bewusst auf diesen historisch bedeutenden Tag gelegt. Hintergrund ist die Buchvorstellung von „…wenn ich mir was wünschen dürfte… Impulse für eine Demokratie der Moderne“ des Vereins Checkpoint Demokratie. Das im letzten Jahr erschienene Buch beinhaltet Beiträge von 43 prominenten Autorinnen und Autoren – von Philipp Lahm über Gesine Schwan, Van Bo Le-Mentzel, Silke Burmester, Götz Werner und eben auch die drei Redner, die alle sehr persönliche Antworten auf die Frage, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen, geben.
Thomas Oppermann, Vizepräsident des Deutschen Bundestags, begrüßte die Gäste mit seiner Eröffnungsrede und der politischen und gesellschaftlichen Bedeutung und Einordnung des historischen Datums. Danach betrat Renan Demirkan die Bühne. Sie wieß mit eindringlichen Worten in ihrer Rede auf die vielen Missstände und Ungerechtigkeiten hin, die Menschen in Deutschland erfahren.
Bewegende Reden zu Toleranz, Heimat und Solidarität
Die erste Lesung hielt die Schriftstellerin und Journalistin Mirna Funk die in ihrem Beitrag Toleranz und Viefalt anmahnte. Danach betrat Modedesigner Guido Maria Kretschmer die Bühne und sprach über seinen sehr persönlichen Beitrag, der sich basierend auf seiner Familiengeschichte mit dem Thema „Heimat“ befasst. Dritter Redner des Abends war Christian Kipper, der seine Lesung beim Berlin der Nachkriegsjahre und der Hilfe der Alliierten für die Menschen im Rahmen der Berliner Blockade begann. Die Hilfsaktion „Ein Platz an der Sonne“, die unterernährte Berliner Kinder während und nach der Berlin Blockade mit den sogenannten Rosinenbombern in den Westen zur Erholung brachte, war die Geburtsstunde der Deutschen Fernsehlotterie. Energisch und klar brachte es Kipper dabei auf den Punkt, wie wichtig es ist, sich die erreichten Leistungen anzuschauen und den Fokus auf die Menschen zu richten, die die Gesellschaft positiv beeinflussen.

„Wir müssen uns jeden Tag für diese Demokratie stark machen. 74 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit nicht überwunden. Wir Deutschen müssen uns mit aller Kraft für Frieden und Menschlichkeit engagieren.“

„Lasst uns das Verbindende finden und die Demokratie stärken. (…) Lasst uns nie vergessen: Demokratie ist das, was wir daraus machen“.

„Wenn ich mir also etwas wünschen dürfte, dann, dass in den Schulen dieses Landes alle Religionen, Traditionen und Riten gelehrt werden. Damit die Kinder nicht das Gefühl haben, sie müssten für die Durchsetzung ihrer Religionen, Traditionen oder Rituale kämpfen“

„‘Fremde sind Freunde, die wir noch nicht kennen‘, stand vor kurzem auf eine Häuserwand in meiner neuen Heimat Berlin gepinselt. Darunter hatte ein weiterer Feingeist «Fresse halten» gesprüht. Für mich ist Deutschland meine Heimat, ich wurde hier geboren und habe diesem Land so vieles zu verdanken. Was für ein großes Glück, frei leben zu können, zu werden, was ich wollte und der zu sein, der ich heute bin.“

„Jeden Tag setzen sich Millionen von Menschen für andere ein: in Vereinen, Gemeinden, Stiftungen oder auf der Straße. Von ihnen sollten wir erzählen. Ihnen sollten wir Danke sagen. Sie sind das Herz unserer Demokratie. Dies sind die Menschen, denen wir mehr zuhören sollten. Diese Menschen sollten unser Leitbild sein für eine positive Zukunft.“

Nach den drei Lesungen erfolgte ein Podiumsgespräch mit der Schauspielerin und Fotografin Judith Döker, dem Designer und Moderator Guido Maria Kretschmer, der Journalistin Antonia Rados und der Autorin und Unternehmerin Diana Kinnert, die intensiv über Krieg, Miteinander, Heimat, gesellschaftliche Entwicklungen und vor allem Europa diskutierten. Der Veranstaltung im Bundestag folgten Mitglieder des Deutschen Bundestags sowie weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

Thomas Mühlnickel führte als Moderator durch den Abend. Der Geschäftsführer von ASK Berlin ist mit einem eigenen Beitrag im Checkpoint Demokratie Buch unter dem Titel “Und die Moral vom Kapital?” vertreten.